Ausrüstung

Nordic Classic Stöcke:

 

Auf dem Markt gibt es eine Vielfalt von Stöcken, welche sich vom Material (Aluminium oder Carbon) vom Gewicht und vom Griff- bzw. Schlaufensystem unterscheiden. Zudem unterscheidet man zwischen der Größenverstellbarkeit der Stöcke, wo zum einen Teleskopstöcke (längenverstellbar +-10 cm) und zum anderen feststehende Stöcke zur Verfügung stehen. Für die Verwendung von Stöcken für das klassische Langlaufen sollte unbedingt darauf geachtet werden, daß der Stock den speziellen Anforderungen für das Nordic Classic gerecht wird, d.h. Wander- oder Skistöcke sind für die Ausführung von Nordic Classic nicht geeignet.

 

Auf ein paar wichtige Hinweise die Sie beim Stockkauf beachten sollten möchte ich hinweisen:

 

1.) Die richtige Stocklänge

 

Es muß die passende Stocklänge verwendet werden, damit die verschiedenen klassischen Techniken ordentlich ausgeführt werden können und ein maximaler Nutzen mit dem Einsatz der Stöcke daraus gezogen werden kann. Für die Stocklängenberechnung wird die Faustformel Stocklänge max. = Körpergröße x 0,85 verwendet, damit erhalten Sie die Länge des Stocks in Zentimeter. Alternativ kann die Körpergröße minus 15 % als Stocklänge gewählt werden. Die allgemeine Tendenz führt jedoch eher zu einem kürzeren Stock hin, da sich durch die veränderten klassischen Techniken und den damit verbundenen hochfrequenten, kürzeren Stockschüben die längere Ausführung des Stocks erübrigt. Alles in allem sollte bei der Stockauswahl ein fachkundiger Rat in Anspruch genommen werden, da die Länge des Stocks individuell auf jeden Läufer und Technik abgestimmt werden sollte. Als Richtmaß für die klassischen Technik kann sich der Läufer aufrecht neben den Stock stellen, der Stockgriff sollte dann mit seinem Ende annähernd bis an das Kinn reichen.

 

2.) Das Griff-Schlaufensystem

 

Der Griff muss gut in der Hand liegen und der natürlichen Handgelenkstellung entsprechend geformt sein. Es ist zwischen Kunststoff und Korkgriffen zu unterscheiden, wobei der Korkgriff bei exklusiveren Modellen Verwendung findet und ein besseres Griffgefühl (Haftung) vermittelt. Die Griffschlaufe sorgt dafür, daß die Hand optimal am Griff positioniert ist und die Armkraft beim Abdruck mit der Hand auf den Stock direkt übertragen wird. Durch die Fixierung der Hand in der Schlaufe, muss der Stock nicht mit geschlossener Hand gehalten werden, sondern es kann der volle Bewegungsumfang und Schub durch den Stock genutzt werden.

 

Die Schlaufe sollte verstellbar sein und einen Klettverschluss aufweisen, nur dadurch ist der Stock optimal mit der Hand verbunden und kann mit einer lockeren Handhaltung dynamisch eingesetzt werden. Bei der Fixierung der Schlaufe muss darauf geachtet werden, daß die Hand nicht eingeschnürt und dadurch die Durchblutung eingeschränkt wird. Die Schlaufen von Wander-, Langlauf- oder Skistöcke sind auf Grund der fehlenden Führung und differierenden Längen nur sehr bedingt geeignet. Der Stockhersteller LEKI hat ein patentiertes Trigger-Griffsystem, mit dem per Rasterverschluss sehr schnell die Griffschlaufe vom Stock herausgezogen werden kann (z.B. bei der Gymnastik), dies hat den Vorteil daß bei den Übungen nicht jedesmal die Hand aus der Griffschlaufe entnommen werden muß.

 

3.) Die Stockspitze

 

Die Spitzen der Nordic Classic Stöcke sind aus sehr widerstandsfähigem Hartmetall und dadurch für den Einsatz auf eisigen und harten Loipen geeignet. Die Spitzen sollten eine gute scharfe Spitze haben, damit diese auch ausreichend in den Schnee eindringt um die Kraft des Stockschubs übertragen zu können. Der Stockteller ist relativ klein gehalten, da die Loipen meistens einen so harten Untergrund bieten, dass die Spitze nur wenige Zentimeter in den Boden hineinragen.

 

4.) Das Material

 

Bei den Stöcken werden verschiedene Materialien zum Einsatz gebracht. Es sind Carbon- und Aluminiumstöcke auf dem Markt zu finden, wobei die Carbonstöcke leichter und in Ihrer Flexibilität höher sind als Aluminiumstöcke. Dadurch sind die Carbonstöcke langlebiger und belastbarer im Gegensatz zu den Aluminiumstöcken. Die Carbonstöcke nehmen die Schwingungen die Hand-, Ellenbogen- und Schultergelenk belasten besser auf, und haben deshalb eine bessere Dämpfungswirkung. Das Preisniveau liegt bei Carbonstöcken etwas höher als bei Aluminiumstöcken, der gesundheitliche Aspekt in Form der Schockabsorption liegt jedoch eindeutig bei den Carbonstöcken.

 

Bei Nordic Classic Stöcken ist prinzipiell von Billigprodukten abzuraten, es hat sich bewährt auf solide, qualitativ hochwertige Stöcke von namhaften Stockherstellern zurückzugreifen.

 

5.) Bekleidung

 

Das Nordic Classic/ Cruising gehört zur Kategorie Outdoorsport und fordert schon aus diesem Grund eine Bekleidung, die für jede Witterungsbedingung geeignet ist. Da es sich beim klassischen Langlauf um eine Wintersportart handelt ist das Verwenden von Funktionsbekleidung (atmungsaktiv, wärmend und wasserdicht) von Vorteil. Das Tragen von Handschuhen und einer Sonnenbrille ist immer ratsam, da durch den Einsatz mit den Stöcken immer die Gefahr besteht sich mit den Stockspitzen am Auge zu verletzten.

 

6.) Klassische Ski

 

Die Auswahl der klassischen Ski ist mit größter Sorgfalt zu treffen, da sie schließlich der ständige Begleiter bei der Durchführung von Trainingseinheiten sind.

 

Bei der Auswahl der klassischen Ski sollte die eigene Zielsetzung mit in Betracht gezogen werden. Je nach Interesse am klassischen Langlauf kann man zwischen Cruising- und Klassikski für Soft-, Fitness- und Sporttechnik differenzieren. Die Skier unterscheiden sich in ihrer Breite und dem Flex (Härte) sowie Gewicht und natürlich auch im Preis. Desweiteren werden die Art der Skibeläge unterschieden, es gibt Wachs-Ski, No-Wax-Ski und Chemical-Ski. Bei Wachs-Ski wird die Steigzone mit speziellen Haftwachsen je nach Temperatur und Schneebeschaffenheit präpariert. Bei dem No-Wax-Ski wird der Abstoßwiderstand durch Schuppen, Microschuppen oder Kronenschliffen erzeugt. Der Chemical-Ski ermöglicht durch eine spezielle Belagmischungim Nullgrad-Bereich einen Abstoßwiderstand. Die Skihärte des klassischen Ski muss auf jeden Fall auf das Gewicht des Läufers abgestimmt sein, damit die Abstoßzone beim Abdruck Kontakt mit dem Schnee aufnehmen kann.

 

Bei der Auswahl sollte auf jeden Fall ein fachkundiger Berater zur Seite stehen, damit man nach dem Kauf auch das maximale Skivergnügen erleben kann.
 

7.) Klassische Schuh

 

Der klassische Schuh sollte aus atmungsaktiven Material mit einer Sohlenflexibilität im Vorfußbereich ausgestattet sein, damit der Abstoß vom Fußballen möglich ist. der klassische Schuh wird um die 2 dimensionalen Bewegung im Sprunggelenk zu verbessern niedriger und mit mehr Bewegungsfreiheit gebaut. Der klassische Schuh ist mit keinem Gelenk am Knöchel ausgestattet. Der Schuh sollte eine gute Passform, genügend Halt und zum Schutz des Sprunggelenks mit einem Neoprenschaft abschließen. Über den Bindungssteg wird die Verbindung zur Skibindung hergestellt.

 

Kombischuhe sind eine Mischung aus Skating- und Klassikschuh, diese Modelle sind ein Kompromiss um Kosten zu sparen. In Sachen Stabilität und auch Sohlensteifigkeit muss man zu den zwei Spezialmodellen Abstriche jedoch machen.

 

Wichtig: Wenn Sie in einen Schuh reinschlüpfen, müssen Sie sich von Anfang wohl fühlen, d.h. die Ferse muss gut sitzen, die Zehen müssen beim Abdruck genügend Platz zum Spreizen haben (fingerbreit vor dem großen Zeh) und es dürfen sich keine Druckstellen aufweisen. Das Gefühl bei der Probefahrt muss der eigenen Technik entsprechend überzeugend und gut sein.

 

8.) Klassische  Bindungssysteme

 

Die klassischen Bindungssysteme fixieren den Schuh nur an der Schuhspitze. Ein Gummikeil mit einer Feder ermöglicht eine große Bewegungsfreiheit beim Laufen und wirkt direkt an der Rückführung der Ski mit. Es wird zwischen Bindungen mit automatischem und manuellem Einstieg unterschieden, wobei die erstere nur im Freizeitbereich Verwendung findet.

NNN-System mit zwei längs verlaufenden Führungssteegen (Rottefella).

SNS-System mit einem breiten längs verlaufenden Führungssteeg (Salomon).

Bei der Auswahl der Ski und des Schuhs muss darauf geachtet werden, dass die Skihersteller auch das passende Bindungssystem haben. Es passen immer nur NNN-Schuhe auch auf die NNN-Bindungen, bzw. SNS-Systeme mit SNS Schuhen

zusammen. Welches Bindungssystem gewählt werden sollte, liegt im eigenen empfinden und dem persönlichen Fahrgefühl, man kann nicht sagen, dass das eine System dem anderen überlegen bzw. unterlegen ist.