Entstehungsgeschichte

Das Seiltanzen und balancieren im Zirkus hat bereits eine lange Tradition, das Slacklinen hingegen ist eine sehr junge Sportart, die sich Anfang der 1980er Jahre aus der Freizeitbeschäftigung von Kletterer im Yosemite Nationalpark entwickelte. An Ruhe- und Regentagen vertrieben sich bereits in den 1960er Jahren die Kletterer ihre Zeit damit, auf gespannten Kletterseilen und Absperrketten an den Parkplätzen zu balancieren. Die ersten beiden Personen, die auf die Idee kamen ihr Klettermaterial zum Slacklinen zu verwenden waren Adam Grosowsky und Jeff Ellington. Sehr zügig wurde dadurch das Slacklinen in den Klettercamps angenommen und mit der Jahrtausendwende sogar in anderen Klettergebieten und letztendlich in Europa verbreitet. Auch außerhalb des Klettersports vor allem bei den Jugendlichen bekam das Slacklinen immer mehr Bedeutung.

 

In Europa wurde das Slacklinen zum ersten Mal durch das 1. Europäische Slacklinefestival 2006 in Scharnitz/Österreich bekannt, der Extremkletterer und Fotograph Heinz Zak gilt als Pionier dafür.

 

In der Kletterszene fand das Slacklinen auf Seilen in den 70er und 80er Jahren zum Zeitvertreib, Spaß und zur Entspannung regelmäßigen Einsatz, den richtigen Durchbruch in andere Bereiche des Sports war eher zögerlich. Lediglich die Skirennläufer Ingemar Stenmark (SWE) und Bode Miller (USA) verwendeten ein gespanntes Seil- und Band zur Gleichgewichtsschulung für das Skifahren, indem sie darauf balancierten. Der Kreis derjenigen Personen, die sich mit dieser Trainingsform auseinandersetzten hielt sich in Grenzen, sodass sich das Slacklinen für die Verbreitung als eigene Sportart noch nicht durchsetzen konnte. Mit der Zeit fand jedoch ein Boom statt und in den europäischen Länder wie Tschechien, Italien und Polen versuchten immer mehr Leute auf der Leine zu balancieren.

 

Das Slacklinen hat inzwischen in der Kletter-, Surf und Borderszene seine Freunde gefunden und wird selbst bei den Skifahrern als "Trockentraining" zur Gleichgewichtsschulung angewendet. Weitere Anwendungsgebiete sind aber auch die Physiotherapie und Pädagogik.

 

Inzwischen hat sich das Slacklinen zu einer Trendsportsart in der Sportkletterszene entwickelt, es haben sich viele Spielformen daraus entwickelt So stehen beim Tricklinen artistische Bewegungsabläufe wie Sprünge oder Drehungen im Vordergrund. Beim Longlinen ist die Länge der Line die Herausforderung. Die Waterline wird über Bäche, Seen und Flüsse gespannt und auf der Highline stellt die Höhe und Ausgesetztheit der Line besondere Anforderungen an die inneren Ängste. Innerhalb von Städten findet die Urban Line auf Spiel- oder Parkplätzen den Reiz mit anderen Gleichgesinnten den Spaß beim Slacklinen zu teilen.